top of page

Wie schreibt man ein Eheversprechen?


In den persönlichen Gesprächen mit den Brautpaaren bekomme ich oft diese Frage gestellt. Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich zuvor klären, was ein Eheversprechen eigentlich ist:

Traditionell verspricht sich das Brautpaar im Rahmen der Trauung die Treue. Daher nennt man es ein Eheversprechen oder Ehegelöbnis. „Ich verspreche/gelobe dich zu lieben, zu achten und zu ehren, dir treu zu sein …“

Mittlerweile nutzen viele Paare ihre Trauung, um sich stattdessen vor Familie und Freunden zu ihrer Liebe zu bekennen. Sie möchten keine Versprechungen machen, sondern zum Ausdruck bringen, wie sehr und warum dieser eine Mensch derjenige ist, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchten. Und natürlich bietet es auch die Gelegenheit sich bei seiner grossen Liebe zu bedanken, einen Blick in die Zukunft zu werfen, Absichten und Wünsche zu formulieren.

Besprecht zuerst gemeinsam, ob ihr euch ein klassisches Eheversprechen oder ein Liebesbekenntnis geben möchtet. Möchtet ihr es gemeinsam schreiben und die Sätze abwechselnd vortragen, oder überrascht ihr euch gegenseitig damit? In welchem Stil soll es sein? Eher locker, salopp und lustig, oder doch lieber emotional, ernsthaft und romantisch? Soll es kurz und knackig mit zwei Sätzen auskommen, oder eine Redezeit von knapp einer Minute umfassen?

Es liegt nahe, dass ich persönlich die Variante „Liebesbekenntnis“ bevorzuge. Sie ist persönlicher, herzlicher und eher im Stande, die Emotionen zum Ausdruck zu bringen.

Solch ein Liebesbekenntnis zu schreiben ist gar nicht so einfach. Viele sitzen lange vor einer leeren Seite und finden keinen Anfang. Da kann es helfen, ein paar Denkanstösse zu haben um quasi "in Schwung" zu kommen. Alle, die sich hierbei ein wenig Unterstützung wünschen, sollten jetzt weiterlesen.

Anleitung: Wie schreibe ich ein Liebesbekenntnis?

Nimm dir ein paar Wochen vor der Hochzeit etwas Zeit, schiebe es nicht bis zum letzten Moment auf. Suche dir einen schönen Platz, an dem du nicht gestört wirst und mach es dir gemütlich. Lies den Anfang der nachfolgenden Sätze, hör auf dein Herz und vervollständige die Aussagen ganz spontan. Zu manchen wird dir ganz viel einfallen, schreibe einfach alles auf. Zu anderen wird dir nichts einfallen, dann gehe zum nächsten Punkt. Schnell hast du eine Basis, mit der du dein persönliches Liebesbekenntnis schreiben kannst.

Los geht's!

Ich liebe an dir (besonders) …

Als ich dich das 1. Mal sah ...

Du bist (für mich) ...

Seit dem du in mein Leben getreten bist ...

Du hast mir gezeigt …

In deinen Armen kann ich ...

Ich hätte nie gedacht, dass ...

Der schönste Augenblick in unserem Leben …

Das wir heute hier stehen, beweisst/zeigt mir …

Ehe bedeutet für mich ...

Es hat sich um jeden Preis gelohnt …

Für unsere Zukunft wünsch ich mir ...

Der heutige Tag bedeutet mir ...

Morgen früh werde ich …

Ich möchte mit dir ...

Als (Erlebnis/Ereignis) war mir klar/wusste ich, dass ...

Du zeigst mir jeden Tag aufs Neue…

Ich vertraue dir …

Dein Lächeln/Lachen …

Ich bewundere dich für ...

Bei dir fühle ich mich ...

Ich liebe dich, weil/für ...

Unsere Liebe zueinander ist (wie) …

Ohne dich wäre ich ...

Ich bin dankbar für …

Als ich dich fragte, ob du mich heiraten möchtest …

Als du mich fragtest, ob ich dich heiraten möchte …

Ich beneide dich um ...

Ich werde dir immer ...

Mit dir bin ich glücklich weil ...

Ich danke dir für ...

Es sollen alle wissen, dass ...

Ich verspreche dir ...

Jeden Tag/Morgen/Abend denke ich ...

Ich freue mich darauf mit dir ...

Wenn (du schläfst und) ich dich beobachte ...

Ich bin stolz auf uns weil ...

Von heute an ...

Ich werde dir/dich ...

Wenn wir alt und grau sind ...

Als ich dieses Liebesbekenntnis geschrieben habe ...

Du bist ... (die Liebe meines Leben / mein bester Freund / mein Seelenverwandter / mein wertvollster Kritiker / mein Fels in der Brandung / mein Ruhepol / das Beste was mir passiert ist ...)

Was fällt dir sonst noch ein? Gibt es Zitate, Passagen aus Liedtexten oder Gedichten, die dir oder euch etwas bedeuten und die du integrieren kannst?

Ich hoffe diese Übung hat dir geholfen, für deine Gefühle und Emotionen passende Worte zu finden. Die Schreibblockade sollte jetzt behoben sein. Lege diese Inspiration erst mal zur Seite, nimm‘ dir ein neues Blatt und beginne dein persönliches Liebesbekenntnis zu schreiben. Du wirst sehen, dass du dich dann besser auf das Wesentliche konzentrieren kannst und „in deiner Sprache“ schreibst. Spicken ist natürlich erlaubt. Forme kurze Sätze. Wähle Aussagen, die wirklich von Herzen kommen und nicht den üblichen Erwartungen entsprechen. Halte dich kurz, eine halbe Seite ist vollkommen ausreichend. Lies dir selbst den Text immer wieder laut vor, so wirst du schnell merken, wo es noch nicht rund klingt oder wo du ins Stocken gerätst.

Noch ein kleiner Tipp: Dein Liebesbekenntnis im Rahmen der Trauung vom Handy abzulesen, ist nicht besonders stilvoll. Schreibe es von Hand oder bringe einen Ausdruck mit oder trage es frei vor. Schau deiner Braut bzw. deinem Bräutigam dabei immer wieder in die Augen, schliesslich ist es für sie bzw. für ihn.

Du hast Angst, dass dir beim Vortragen die Stimme versagt und du eine Träne verdrücken musst? Mach dir keine Sorgen. Nimm dir beim Vortragen so viel Zeit wie du brauchst, lass die Tränen fliessen - es wird dir niemand übel nehmen. Ganz im Gegenteil, es werden alle mit dir mitfühlen und erkennen, wie ernst du meinst, was du da sagst. Und sollte doch in dem Moment so gar nichts gehen, nimm deine Frau bzw. deinen Mann in den Arm und heb' dir dein Liebesbekenntnis für einen Moment auf, wo du es dir eher zutraust.

Ich freu mich auf euer Feedback in der Kommentar-Box, ob diese kleine Anleitung für euch hilfreich war.

Im Auftrag der Liebe

Eure Giulietta

Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
bottom of page